Lai da Marmorera
Der Lai da Marmorera liegt im oberen Surses im Kanton Graubünden, eingebettet zwischen den steilen Hängen des Septimergebiets und den weiten Alpflächen von Mulegns und Bivio. Der Stausee entstand Mitte des 20. Jahrhunderts durch den Bau der Marmorera-Staumauer, wodurch das ursprüngliche Dorf Marmorera überflutet wurde. Heute erinnert nur noch der Name an den Ort, der dem See seine besondere Geschichte verleiht.
Das Wasser des Lai da Marmorera zeigt, je nach Lichteinfall und Jahreszeit, wechselnde Farbtöne – von tiefem Türkis bis zu kühlem Grau. Umgeben von Bergwäldern, Wiesen und Geröllhängen spiegelt sich in der stillen Oberfläche die raue Landschaft des Oberhalbsteins. Im Hintergrund ragen die Gipfel der Ela-Gruppe und der Piz Scalottas, während die Julierpassstrasse in weiten Kurven am See vorbeiführt.
Trotz seiner technischen Herkunft hat der See eine natürliche Anmutung gewonnen. Zwischen Wasser, Felsen und Weideflächen entsteht ein Übergang zwischen alpiner Wildnis und menschlicher Gestaltung. Besonders in den frühen Morgenstunden oder bei aufziehenden Wolken liegt über dem Tal eine eigentümliche Ruhe, die die Vergänglichkeit und Wandlung der Gebirgslandschaft spürbar macht.
































