Val Morteratsch
Das Val Morteratsch liegt im Oberengadin südlich von Pontresina und ist eines der eindrucksvollsten Gletschertäler der Schweiz. Es wird geprägt vom Rückzugsgebiet des Morteratschgletschers, der sich aus den Firnfeldern von Piz Bernina und Piz Palü speist. Der Talschluss öffnet sich eindrucksvoll zur gewaltigen Berninagruppe, deren Gipfel mit ihren Gletschern eine hochalpine Szenerie bilden.
Das Tal ist ein geologisch und ökologisch spannender Raum. Entlang des Gletscherpfads lässt sich die Veränderung der Landschaft durch das Abschmelzen des Eises unmittelbar beobachten: Junge Moränenhügel, Schuttflächen und erste Pionierpflanzen zeugen vom steten Wandel. Mit zunehmender Entfernung vom Gletscher werden die Vegetationszonen dichter – Weiden, Föhren und Lärchen bilden mosaikartig strukturierte Waldstücke, die Lebensraum für zahlreiche Tierarten bieten.
Der Morteratschbach, gespeist vom Schmelzwasser des Gletschers, durchzieht das Tal in mäandrierenden Läufen. Sein milchig-blaues Wasser kontrastiert mit den hellen Geröllflächen und dem dunklen Grün der Nadelbäume. Im Spätsommer zeigen sich an den Hängen bunte Alpenflora und weite Ausblicke auf die umliegenden Gipfel.
Das Val Morteratsch ist nicht nur ein eindrucksvolles Beispiel für den Rückzug alpiner Gletscher, sondern auch ein Ort, an dem die Wechselwirkungen zwischen Klima, Geologie und Vegetation auf engem Raum sichtbar werden.








































